| Als Erzbischof Melchers die gegen die katholische 
                Kirche gerichteten Kulturkampfgesetze missachtete und z.B. etlichen 
                Geistlichen ohne Mitteilung an die staatlichen Behörden Ämter 
                übertrug, sah er sich zunehmend Repressalien ausgesetzt. 
                Dazu gehörten Vorladungen vor das Zuchtpolizeigericht und 
                das Königliche Landgericht sowie die Verpfändung seines 
                Hausrates, wie die ausgewählten Aktenstücke vom Januar 
                bis März 1874 belegen. Am 31. März 1874 folgte die aufsehenerregende 
                Verhaftung des Erzbischofs, der anschließend mehr als ein 
                halbes Jahr im Kölner Gefängnis Klingelpütz zubringen 
                musste; Klerus und Volk solidarisierten sich mit ihm. Seine unbeirrte, 
                starre Haltung gegen den preußischen Staat trug wesentlich 
                dazu bei, dass dieser am Ende zurücksteckte und einen Kompromissfrieden 
                mit der katholischen Kirche suchte. 
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                  | Ausgefüllte Vordrucke v. 2. März, 
                    17. Januar und 3. Februar 1874  AEK, Nachlass Melchers 138, 69 und 120.
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